«Sonix Solo» live in Schaffhausen

Eine Sängerin, die es schafft, Leichtigkeit mit Tiefgang zu verbinden: Hermann Stabel war letztens am Konzert von Sonix in Schaffhausen.

Alleine genauso beeindruckend wie mit Band: «Sonix Solo» begeisterte in Schaffhausen. zVg

Von Hermann Stabel

Es war ungefähr eine Woche vor dem Konzert. Da traf ich Sonix zufällig. Sie erzählte mir, bald sei ein Gig. Am Tag der Frau spiele sie ein Set zum Motto des Abends: «Von Frauen, mit Frauen, für alle!». Deshalb trete sie alleine auf, was für sie ein Novum darstellte, denn ansonsten tritt Sonix mit Band auf. Dieser Auftritt im Solo-Format ist der erste einer Reihe. Bald geht es nach Berlin. Sie ganz allein mit Gitarre.

Nun am Abend des Konzertes. Voller Vorfreude und gespannt auf das Solokonzert öffne ich die Tür des «Cardinal». Direkt beim Eingang begrüsse ich Sonix. Die Anderen seien hinten links. Vater und Söhne sitzen zusammen mit weiteren Freunden am Tisch. Der bunt beleuchtete Raum ist voll, die Stimmung gut und lebendig. Manche sitzen an den langen Holztischen, die meisten stehen. Meine Freunde und ich sind so ziemlich die einzigen männlichen Gäste unseres Alters. Sonix spielt als erster Act des Abends. Nach einer kurzen Ansage beginnt das Konzert. Zuerst ein Stück mit Gitarre. Titellos der Songtitel, aus dem bald erscheinenden Album «Zwischen Hier Und Jetzt». Ein passender Einstieg. Thematisiert wird das Erleben eines spezifischen Moments. Das «Sichverbinden» mit dem Nichts, in dem alles enthalten ist. Weitere Lieder begleitet Sonix mit Klavier, später singt sie ein Stück a capella. Zwischendurch erzählt sie über die Entstehung, bzw. den Hintergrund der Lieder. «Single» zum Beispiel entstand, als sie in den Ferien war. In einem Hotel, in dem vorwiegend Paare Urlaub machten. Ihre ehrliche und authentische Art zieht sich durch das ganze Konzert. Die Texte mitten aus dem Leben, reflektierte Gedanken vermischt mit fantasievollem Gesang, worin man versinken und alles rundherum vergessen kann.

Sonix thematisiert sowohl Privates als auch Existenzielles und Philosophisches. Ihre Texte lesen sich wie Gedichte. Beim Hören vergisst man meist die Tiefe und Interpretationsmöglichkeit, denn die Seele verschmilzt mit der erzeugten Atmosphäre und man taucht in eine andere Welt. Die einzelnen Lieder erklingen in einer Vielfalt verschiedener Genre-Einflüsse. So lassen sie sich kaum einordnen. Müsste man die Eigenart von Sonix in Worte fassen, so enthielt die Beschreibung ein Gemisch aus Soul, Folk und Blues. Diese passende und sehr schöne Mischung hat sicherlich mit ihrer Geschichte als Musikerin zu tun. Vor der aktuellen Band «Sonix» gründete sie zwei weitere: «Till Eulenspiegel» und «man weiss von nichts». Ausserdem besuchte sie die Jazzschule in Zürich. Sie lässt sich weder durch Schubladisierung noch durch andere Grenzen einschränken. So entstehen Lieder, wie sie nur von einem Freigeist geschrieben werden können.

Als das Konzert fertig ist, brauche ich eine Weile, um wieder in die Realität zurückzukehren. Meine Freunde und ich hören noch eine kurze Ansage eines Mitglieds des Frauenstammtischs. Danach verlassen wir das «Cardinal» mit den Liedern im Sinn.

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