Nur noch eine Runde

Dominion ist ein zugängliches und unterhaltsames Spiel, eine Mischung aus Die Siedler von Catan und dem Sammelkartenspiel Magic – die Zusammenkunft. Erstklassig süchtigmachend und das verdiente „Spiel des Jahres 2009“. Dominion versetzt bis zu vier Spieler in die Rollen von Monarchen und lässt sie miteinander wetteifern, wer das mächtigste Königreich aufbaut.

 

Sieht harmlos aus, macht aber hochgradig süchtig – ein Riesenspass für bis zu vier Spieler.

 

Die erste Frage, die nach dem Öffnen der Kiste auftaucht, lautet: Wo unter all diesen Karten ist das Spielbrett? Man beginnt zu sortieren und unterscheidet Geldkarten, Punktekarten, Fluchkarten, Königreichkarten, sogar eine Müllkarte … Dominion besteht nur aus Karten, die gleichzeitig als Spielbrett, Aktionsfiguren und Punktezähler fungieren.

 

Alle Spieler beginnen mit ihrem kleinen Kartenstapel, der das Königreich bzw. „Dominion“ repräsentiert und sich im Spielverlauf möglichst vergrössern soll. Dies geschieht, indem man mit seinen Geldkarten weitere Karten kauft und sie seinem Königreich hinzufügt. Aktionskarten verleihen dem Spielverlauf die nötige Würze. Diebe, Holzfäller, Abenteurer, Laboratorien, Jahrmärkte, Dörfer … Sie alle und viele mehr lassen sich erwerben und ermöglichen es, während eines Zuges beispielsweise mehr Karten zu ziehen, Mitspieler zu bestehlen oder zu verfluchen.

Genial simpler Grundmechanismus

Der Grundmechanismus und eigentliche Clou des Spiels ist das ständige Mischen. Alles, was man kauft und später verwendet, wird abgelegt und neu gemischt, sobald man die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen hat – nichts geht verloren, Geld- und Aktionskarten lassen sich immer wieder einsetzen. Je mehr Karten ein Spieler besitzt, umso mehr mögliche Kombinationen entstehen, nachdem gemischt und neu gezogen wurde. Die Macht wächst mit dem Kartenstapel, gegen Ende einer Runde Dominion bekommt man massenweise Gold oder Aktionen auf die Hand. Die Spannung besteht darin, dass ein Spieler nie weiss, welche Karten man im nächsten Zug ziehen wird. Durch das regelmässige Mischen entstehen immer neue Konstellationen der gekauften Karten; mal hat man eine so glückliche Hand, dass man mit Hilfe von Aktionskarten gleich zwei oder drei wertvolle Karten kaufen kann, mal hat man Pech und muss sich mit einem Kupferstück begnügen.

Vorsicht: Suchtfaktor!

Trotz dieser zahlreichen Möglichkeiten dauert ein Spiel selten länger als 30 Minuten, wenn man sich eingespielt hat. Die Grundregeln sind simpel (ziehe fünf Karten, setze Aktionskarten ein, kaufe mit den Geldkarten weitere Karten), der Spielverlauf bleibt stets flüssig, was auch daran liegt, dass man immer nur einen kleinen Teil der insgesamt 25 verschiedenen Aktionskartentypen verwendet. Je nach Zusammenstellung der Karten ändert sich das Spiel: Man beginnt zu experimentieren, bringt für die nächste Partie komplexere Aktionskarten wie etwa den Spion oder den Thronsaal ins Spiel.

Spannung ohne Ende in Sicht

Die Website www.dominionblog.de ist ein guter Startpunkt, um die Welt von Dominion kennenzulernen. Das Spiel funktioniert zu zweit genauso gut wie zu dritt oder viert, und weil es viel zu schnell wieder vorbei ist, spielt man meist mehrere Partien – irgendwann wird man süchtig, doch das macht nichts, nur noch eine Runde, und noch eine, und noch eine …

 

Seit der Veröffentlichung des Hauptspiels im Jahr 2008 sind zahlreiche Erweiterungen erschienen (von denen eine im Prinzip ein eigenständiges, zweites Hauptspiel ist), die jeweils neue Karten bieten und sich untereinander beliebig kombinieren lassen.

 

„Dominion“
von Donald X. Vaccarino. Für zwei bis vier Spieler. Dauer zwischen 30 und 60 Minuten, ab 8 Jahren. Circa CHF 50.-. Erschienen 2008, zahlreiche Erweiterungen sind seither dazugekommen.

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