Special Relationship(s) – Max Giwas und Dania Pasquanis «Walking on Sunshine»
Die Engländerin Taylor (Hannah Arterton) hat sich vor Jahren in den Ferien in Italien in einen attraktiven Einheimischen verliebt. Nun hat sie ihr Studium abgeschlossen und ist zurück in Apulien. Bereits wartet ihre Schwester dort auf sie. Was sie aber noch nicht weiss: auch Maddie (Annabel Scholey) hat sich in den unwiderstehlichen Raf (Giulio Berruti) verliebt – und plant bereits die Hochzeit!
Das Regie-Team von «Street Dance 3D» legt mit «Walking on Sunshine» einen doch eher anspruchslosen Film vor, ein meist flaches Musical, das Hits der 80er Jahre mit einer Rom-Com-Story nach Schema F verbindet. Das darf nicht verwundern, schliesslich boten Max Giwa und Dania Pasquani auch mit ihrem Début «Street Dance 3D» und dem Sequel «Street Dance 2» nicht sonderlich überraschende Kost.
Auch musikalisch wird ein vielleicht etwas einfältiges oder zumindest einseitiges Bild der 80er Jahre entworfen – Hits von Madonna, Bananarama, Whitney Houston, Huey Lewis & The News, Katrina & The Waves, The Bangles, Cyndi Lauper, Duran Duran, Roxette, George Michael, Cher und Wham sorgen bei den einen für grosse Gefühle und Nostalgie, bei den anderen wohl eher für Langeweile. Interpretiert werden die Hits notabene von den Protagonistinnen – «Walking on Sunshine» ist schliesslich ein Musical und anders als in Bollywood müssen im Westen die Schauspielerinnen meist selber singen. Immerhin ist mit Leona Lewis, die hier ihr Début als Schauspielerin gibt, auch eine bekannte britische Pop-Sängerin mit von der Partie.
Auch getanzt wird hier nicht in erster Linie nach einer elaborierten Choreographie, sondern eher nach einer (natürlich ebenso inszenierten) Choreographie des Alltags, die vor allem witzig sein soll. Die Auswahl der Hits ist mit einer Ausnahme strikt angloamerikanisch: 6 Hits aus Grossbritannien, 6 aus den USA und ein Hit aus Schweden. Mit dem special relationship zwischen den USA und dem Vereinigten Königreich ist nicht zu spassen! Auch hier (wie auch bei den Beziehungen zwischen den Figuren) muss zusammengefügt werden, was zusammengehört – ein geradezu göttlicher (oder diabolischer?) Plan, den das Drehbuch von Joshua St Johnson entwirft und der in dieser Hinsicht stark an «Street Dance 3D» erinnert. Überraschungen gibt’s hier also keine – aber die dürfte das geneigte Publikum wohl auch nicht erwarten.
«Walking on Sunshine». UK 2014. Regie: Max Giwa und Dania Pasquani. Mit Annabel Scholey, Greg Wise, Leona Lewis, Mariola Jaworska, Giulio Berruti, Hannah Arterton u.a. Deutschschweizer Kinostart: 25.9.2014.
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