Körperlose Zeiten – Jake Kasdans «Jumanji: The Next Level» und Robert Rodriguez‘ «Alita: Battle Angel»

Spass für die ganze Familie in der virtuellen Welt des Gamens und des Cyberpunk. Die junge Alita entdeckt ihre Kraft und wird zur Kampfmaschine. Körperlose Zeiten, real oder auch nur als Wunsch: auch ein Senior wie Danny DeVito wird wieder agil. Und Christoph Waltz ist der Ersatzpapa.

Spencer (Alex Wolff) hat einen Teil des Videospiels Jumanji im Keller seines Grossvaters aufbewahrt. Schon bald werden Spencer, sein Grossvater Eddie (DeVito), Milo (Glover), Martha (Morgan Turner) und Fridge (Ser’Darius Blain) in die alternative Spielwelt namens Jumanji hineingesaugt. Dort steckt Martha im Körper der Heldin Ruby Roundhouse (Karen Gillan), Grosspapa Eddie wird zum Archäologen Dr. Smolder Bravestone (Dwayne Johnson), Milo wird zu Moose Finbar (Kevin Hart) und der Sportler Fridge wird zum übergewichtigen Kartografen Shelly Oberon (Jack Black). Aufregende Abenteuer erwarten unsere Helden…

Jack Black, Dwayne Johnson und Karen Gillan sind nur drei der Stars im zweiten Jumanji-Film von Jake Kasdan. (Bild: zVg)

In «Alita: Battle Angel» findet der Wissenschaftler Dr. Dyson Ido (Christoph Waltz) die letzten Überreste eines Cyborgs, den er in seiner Praxis wieder aufpäppelt und dem er den Namen Alita gibt. Der gute Doktor und Alita leben in der Unterwelt, wo die weniger Privilegierten anzutreffen sind. Doch bald schon keimt in Alita der Wunsch, in die Welt der Bessergestellten (Zalem) aufzusteigen. Und dank ihrer Fähigkeiten als regelrechte Kampfmaschine hat sie auch Möglichkeiten, die den meisten anderen verwehrt bleiben. Zuerst lernt sie aber den attraktiven Hugo (Keean Johnson) kennen…

In beiden Filmen geht es um eine Welt, in der der Körper nicht mehr zählt, da er durch andere Elemente ersetzt werden kann; in «Jumanji: The Next Level» kommen noch Wechsel zwischen Ethnizitäten, zwischen Hautfarben und Geschlechtern und zwischen Mensch und Tier hinzu. In der ursprünglichen Vorlage der Filmreihe (das Kinderbuch von Chris Van Allsburg wurde bereits 1995 mit Robin Williams verfilmt) war es noch ein Brettspiel, in den neuen Filmen handelt es sich um ein Videogame, komplett mit weissem Rauschen wie in den guten alten Zeiten – quasi Jumanji mit einer Prise Tron. In «Alita: Battle Angel» lebt der Cyborg Alita diesen Traum für die ganze Menschheit, ihr Leben erinnert dabei verdächtig an das eines ganz normalen Teenagermädchens, komplett mit Adoptivvater Waltz und mehr als nur angedeuteter Liebesgeschichte.

Der Topos der Science-Fiction-Welt, in der die Armen auch räumlich getrennt von den Reichen leben, wird hier noch etwas weitergespinnt als etwa in Andrew Niccols «In Time». Letztlich ist «Alita: Battle Angel» wie auch «Jumanji: The Next Level» auch eine Literaturverfilmung, basiert Robert Rodriguez‘ Film doch auf einem Manga von Yukito Kishiro.

Das Drehbuch stammt dabei von keinem geringeren als James Cameron (zusammen mit Laeta Kalogridis). Das ist sicher nicht Rodriguez‘ bester Film, seine Handschrift ist aber doch zumindest stellenweise zu erkennen – in erster Linie ist das aber ein SF-Spektakel wie auch «Jumanji: The Next Level» in allerererster Linie ein Genrefilm ist, ein perfekt gemachter Film für die ganze Familie ist. Um Michael Sennhauser zu zitieren: Film is what works!

«Jumanji: The Next Level». USA 2019. Regie: Jake Kasdan. Mit Alex Wolff, Morgan Turner, Danny DeVito, Danny Glover, Dwayne Johnson, Karen Gillan, Ser’Darius Blain u.a. Deutschschweizer Kinostart am 12. Dezember 2019.

«Alita: Battle Angel». USA 2019. Regie: Robert Rodriguez. Mit Rosa Salazar, Christoph Waltz, Jennifer Connelly, Mahershala Ali, Ed Skrein, Keean Johnson u..a. DVD/Blu-ray-Disc im Handel erhältlich.


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