gesichtet #129: Das verbotene Basel (Teil 2)
Von Michel Schultheiss
Wenn es darum geht, anderen Leuten etwas zu untersagen, sind wohl der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ein paar der abenteuerlichsten Verbote wurde hier schon vorgestellt. Natürlich gibt es weit mehr davon – oder eben auch nicht mehr, da ein paar davon unterdessen schon nicht mehr hängen. Zumindest müssen aber die Perlen darunter verewigt werden. Weiter geht’s also mit der kleinen Sammlung.
An der Hutgasse gab’s anscheinend mal eine beliebte Rutsche. Nein, nicht diejenige im Schuhladen Deiss, die wohl einigen in den Kindheitserinnerungen geblieben ist und so manches mühsame Anprobieren versüsst hat. Anscheinend gab’s in der Nähe auch mal ein interessantes Spielgerät, das eigentlich einen anderen Zweck hatte. Warum aber das Verbot? Es rutscht sich schliesslich besser ohne Haftung:
Rauchverbote wären an sich nichts Besonderes mehr. In der Nähe des Novartis-Campus gab’s aber einmal eines, das ein wenig aus der Reihe tanzte:
Das vielleicht prominenteste aller Verbote stammt aus Bettingen. Immerhin hat es dieses vor ein paar Jahren in die Medien geschafft. Längst hat im Bettinger Gartenbad die Kleinkariertheit gesiegt und die Kleiderordnung hat sich etabliert. Angeblich soll diese der Wasserhygiene viel bringen. Wer also im Look des Videoclips «Sexy and I Know It» von LMFAO die Badi betritt, ist schon mal auf der sicheren Seite:
Der Bettinger Verordnung zufolge müsste der Schiffliweiher in den Langen Erlen also von ziemlich vielen Badeshortsträgern besucht worden sein. Entspricht die Wasserqualität der Sauberkeit dieses Schildes, so erübrigt sich wohl ein Badeverbot:
Was uns wohl dieses Verbot – mal ausnahmsweise aus Liestal – sagen möchte?
Ein besonderes Exemplar findet sich seit jüngster Zeit beim Spiegelhof. Ob es ein Vermächtnis der Fasnacht oder der Demo gegen die Durchsetzungsinitiative ist? Auf jeden Fall ist es vielleicht das sinnvollste aller Verbote dieser Liste: Wer will schon Panzer in der Innenstadt?
Wer nun nach dieser Aufzählung unschlüssig, was er sich verbieten lassen möchte, findet bei der St. Margarethenkirche gleich eine ganze Palette vor:
Es gibt sicher noch weitere amüsante Beispiele. Wer in letzter Zeit ein besonders herrliches Verbot gesichtet hat, kann sich gerne bei «Zeitnah» melden.
- Keine Erlösung, weder für Peiniger noch für Mobbing-Opfer – Jonas Alexander Arnbys «When Animals Dream»
- Das Verbrechen ist erbärmlich – Pablo Traperos «El Clan»